Draußen kochen im Winter
Gewusst wie: Auch im Winter kann man mit der Campingküche Spaß haben!
Winter! Draußen ist es kalt, feucht, vielleicht liegt Schnee. Die Bäume stehen ohne Blätter da und es ist ruhiger geworden. Viele Tiere sind im Winterschlaf und viele von uns würden ihn auch gerne halten. Nicht jeder denkt jetzt automatisch daran, sich draußen mit Freunden oder der Familie zu treffen. Außer vielleicht, man hält ein warmes Getränk in den Händen. Glühwein oder Punsch zum Beispiel. Aber warum nicht mal eine wärmende Suppe zwischen den Fäustlingen halten? Oder einen dampfenden Eintopf?
Es gibt viele Gründe, warum draußen zu kochen eine wunderbare Erfahrung sein kann. Für viele ist es ein willkommener Ausgleich zum Alltag und eine gute Möglichkeit, sich vom Stress des Tages zu erholen. Darüber hinaus bietet es die Gelegenheit, sich mit Freunden und Familie zu treffen und gemeinsam die Zeit im Freien zu genießen – ein kurzes Winter-Abenteuer für zwischendurch. Anstatt in einer engen Küche oder gar in einem stickigen Restaurant festzusitzen, könnt ihr den Duft und die Geräusche der Natur genießen.
Du bist nicht sicher, ob es wirklich sein muss? Starte mit einem kleinen Topf und einer Tütensuppe oder röste einfach ein paar Nüsse über dem offenen Feuer und steigere dich dann – kulinarisch – kontinuierlich!
Welche Gerichte passen zum Winter?
Hat man erst einmal Feuer gefangen, ist es fast egal, was man draußen zubereitet. Alles macht Spaß! Aber: Je kälter die Umgebung ist, umso wärmender soll mein Gericht sein. Und es soll die Wärme möglichst lange halten! Gerichte, die aus vielen einzelnen Teilen bestehen, die hübsch auf dem Teller angerichtet werden, sind zwar ein Hingucker, aber die einzelnen Elemente sind kalt, sobald sie deine Pfanne oder den Grill verlassen. Einige Gerichte passen dagegen besonders gut zur Winter-Outdoorküche. Zum Beispiel Suppen und Eintöpfe. Auch Chili con Carne oder Fondue lassen sich gut an der frischen Luft kochen. Unsere Lieblings-Wintergerichte sind Suppen oder Eintöpfe, die man mit ein paar Extras aufpeppt.
Ist die Umgebungstemperatur spürbar im Keller, kannst du deine Speisen in Thermobehältern und isolierten Schüsseln servieren. Dann hast du ein warmes Mahl, das dich über längere Zeit das kalte Wetter vergessen lässt. In den gleichen Thermobehältern, den du zum Essen nutzt, kannst du von zu Hause heißes Wasser oder Brühe (oder welche Flüssigkeit auch immer du für dein Gericht erhitzen musst) mit zur Kochstelle bringen. Das beschleunigt den Kochvorgang spürbar. Viele Hülsenfrüchte werden deutlich schneller gar, wenn man sie zuvor einweicht. Auch das sind Zutaten, die du sehr gut schon vorbereitet mitbringen kannst.
Superwärmendes Superfood
Eintopf: Eintöpfe sind herzhafte und nahrhafte Gerichte, die perfekt für die kalten Wintermonate geeignet sind. Sie lassen sich einfach und schnell zubereiten und bieten eine große Auswahl an Zutaten.
Tipp: Viele Gemüsesorten wie Zucchini, Brokkoli oder Rosenkohl haben Garzeiten unter zehn Minuten. Klein geschnittene Kartoffeln liegen bei ca. 15 Minuten. Auch rote Linsen oder bereits eingeweichte Hülsenfrüchte sind schnell gar. Artischocken oder Rote Bete beispielsweise brauchen fast eine Stunde, um richtig weich zu werden. Überlege dir also, wie viel Zeit du in der Kälte verbringen möchtest. Suche dir am Anfang Rezepte mit Zutaten, die schnell gekocht und zugleich nahrhaft sind. Leicht und in einem Topf zubereitet ist das Risotto aus Graupen, mit Möhrensaft und Parmesan (die Beilage kannst du der Einfachheit halber weglassen). Hast du etwas Übung, kannst du es zum Beispiel mit dem Hähnchen-Schmortopf aus dem Buch »The Great Outdoors« versuchen.
Chili con Carne: Chili con Carne ist ein beliebtes Gericht aus der mexikanischen Küche und eignet sich perfekt für die Winter-Outdoorküche. Es ist würzig, wärmend und lässt sich einfach zubereiten. Als »Chili sin Carne« ist es natürlich auch lecker und schneller fertig! Alternativ kannst du es mit Tofustückchen verfeinern. Auch diese Variante ist schnell zubereitet!
Gulasch: Gulasch ist ein herzhaftes Gericht, das ursprünglich aus der ungarischen Küche stammt. Es ist perfekt für die kalte Jahreszeit geeignet, da es sehr nahrhaft und wärmend ist. Für die meisten Fleischgerichte gilt, dass sie eine lange Kochzeit haben. Die Zubereitung über offenem Feuer im Dutch Oven bietet sich daher an. Während das Gulasch im Topf schmort, kannst du dich am Feuer aufwärmen und kühlst beim Warten nicht aus!
Suppe: Suppe geht immer! Egal, ob die Fünf-Minuten-Variante (Tüte auf, umrühren, fertig) oder eine selbst zubereitete aufwendigere Gemüsesuppe oder eine schön fruchtige Tomatensuppe … Eine heiße Suppe ist die vollkommene Wintermahlzeit!
Tolle Rezepte für Chili, Gulasch und Suppen findest du im Buch: »Dutch Oven quick & easy«.
(Kartoffel-)Gratin und Aufläufe: Gratin ist ein Gericht, das aus verschiedenen Komponenten besteht, die übereinandergestapelt und dann überbacken werden. Es ist ein sehr nahrhaftes und wärmendes Gericht, ideal für die kalten Wintermonate. Der Unterschied zwischen Auflauf und Gratin besteht im Grunde nur darin, dass beim Gratin die Komponenten geschichtet werden und du beim Auflauf durchaus etwas rustikaler zur Hand gehen kannst. Da darf gerne alles wild durcheinandergemischt sein. Ob nun Auflauf oder Gratin: Generell halten Kartoffeln lange die Wärme. Gratins und Aufläufe kannst du im Dutch Oven, Omnia-Campingbackofen oder Ooni-Pizzaofen zubereiten. Schnell im Ofen zubereitet ist das geschichtete Ratatouille.
Egal für welches Gericht du dich entscheidest: Denke daran, dass bei winterlichen Temperaturen mehr Zeit und Geduld benötigt werden, bis das Essen fertig ist.
☞ Ist es sehr kalt, bedenke, dass du etwas zubereitest, was eine kurze Garzeit hat. Vielleicht sogar gar nicht kochen muss! Du benötigst eventuell sehr viel Brennstoff, um deine Kost am Kochen zu halten.
In unserem Beispiel (rote Linsen-Kokos-Suppe mit Tofu-Nuggets) ist keine Zutat dabei, die lange kochen muss. Die roten Linsen sind rasch weich und das Gericht gelingt sogar, wenn die Suppe fast gar nicht richtig zu kochen beginnt, sondern nur gerade so etwas köchelt. Ein perfektes Winteressen. Einfach, wärmend und durch die Nuggets mit dem gewissen Extra.
Wintertaugliche Brennstoffe und Kocher
Wenn du draußen im Winter kochen möchtest, ist es wichtig, dass du den richtigen Kocher und den dazugehörigen Brennstoff wählst. Der richtige Kocher hängt von deinen Anforderungen ab. Wenn du nur gelegentlich im Winter draußen kochen möchtest, benötigst du wohl nur einen einfachen Gaskocher, der leicht zu handhaben ist und schnell aufheizt. Du kannst, wenn die Temperaturen richtig in den Keller gehen, zu einem speziellen Winter-Gas greifen.
Die Winter-Gas-Kartuschen von Primus bieten eine effektive Lösung für die Vergasung bei tiefen Temperaturen bis -20 °C. Durch das Meshgewebe in der Kartusche wird die Oberfläche des flüssigen Gases vergrößert und der Vergasungsprozess vereinfacht. Somit sind die Kartuschen selbst bei sehr tiefen Temperaturen einsatzfähig.
Hast du kein Winter-Gas zur Hand, muss die Kartusche eventuell erst auf Temperatur gebracht werden. Stecke die Kartusche unter deine Jacke und wärme sie etwas auf. Wenn du sie dann nutzen möchtest, kannst du ihr ein »Fußbad« machen. Wasser ist im flüssigen Zustand immer wärmer als 0° C. Daher funktioniert der Kocher auch bei Temperaturen unter null, wenn du die Gaskartusche in eine Schale mit Wasser stellst. Mit der in deiner Jacke aufgewärmten Kartusche schnell etwas Wasser oder Schnee erwärmen (nicht kochen!) und dann die Kartusche in einen Topf mit diesem Wasser stellen. Jetzt kannst du – trotz eisiger Umgebung – eine gewisse Zeit ganz normal kochen.
Alternativ zu Winter-Gas und Fußbad kannst du es auch mit einem Gaskocher mit Schlauchanschluss versuchen. Der Express Spider II von Primus oder der Trangia Gasbrenner sind solche Modelle. Hier kannst du die Kartusche auf den Kopf stellen und so dem Flüssiggas den Weg in den Schlauch erleichtern. Außerdem hast du die Möglichkeit, die Kartusche etwas einzupacken und vom Schnee fernzuhalten. Ein Windschutz wirkt Wunder, selbst bei kleineren Böen. Vergiss ihn nicht!
Was den Brennstoff betrifft, gibt es natürlich noch andere Optionen zur Auswahl: Holz, Benzin oder Spiritus zum Beispiel. Leider hat Letzterer zwei Nachteile: Zum einen hat Spiritus keinen so hohen Wirkungsgrad wie andere Brennstoffe, zum anderen muss er bei sehr tiefen Temperaturen vorgeheizt werden. Mit Spirituskochern im Winter zu kochen heißt also Zeit mitbringen. Für uns eher eine Notlösung.
Für viele, die im Winter unterwegs sind, ist ein Benzinkocher die erste Wahl, da Benzin auch bei niedrigen Temperaturen zuverlässig brennt und in allen Ländern der Welt verfügbar ist. Jedoch muss der Kocher vorgeheizt werden, damit das Benzin vergast. Benzinkocher sind komplexer als andere Arten und erfordern etwas mehr Pflege und Wissen über die Funktionsweise. Der Druck der Brennstoffflasche wird manuell mithilfe einer Pumpe erzeugt. Ein Vorteil an Benzinkochern ist ihre starke Hitzeleistung. Viele Benzinkocher sind sogenannte Multifuel-Kocher, die auch Brennstoffe wie Petroleum, Kerosin oder Diesel verfeuern können. Gegen diese expeditionstauglichen Kocher spricht, dass sie stärker rußen als beispielsweise Gaskocher. Außerdem sind sie vergleichsweise laut und an den Geruch beim Verbrennen muss man sich erst gewöhnen. Überlege, ob du so ein Hightech-Ding wirklich brauchst, denn du musst Zeit mitbringen, um sich mit seiner Funktionsweise auseinanderzusetzen.
Ein knisterndes Lagerfeuer (in einer Feuerschale oder an einer ausgewiesenen Feuerstelle) ist natürlich auch eine tolle Hitzequelle für dein Winter-Koch-Vergnügen. Einerseits kannst du einen Dutch Oven (oder andere Töpfe und Pfannen aus Gusseisen) direkt in die Flammen stellen, um den Eintopf zu erhitzen, andererseits kannst du auf einem Grillrost über dem Feuer Brot rösten, Bratwürste grillen oder allerlei Gemüse garen. Gleichzeitig stehen deine Gäste (oder du allein – als einsamer Genießer) um das prasselnde Feuer und können sich wärmen. Der Brennstoff Holz ist klarerweise wintertauglich, aber auch ein klein wenig voluminös und relativ schwer zu transportieren. Mit einen vollgepackten Bollerwagen kann das winterliche Lagerfeuer-Mikroabenteuer beginnen! Bist du »nur« mit einem Rucksack unterwegs, empfehlen wir den Gaskocher!
Hinweis: Offene (Lager-)Feuer sind in vielen Ländern (auch in Deutschland und Österreich) grundsätzlich verboten. Auf Privatgrund ist es erlaubt, trockenes Holz zu verfeuern. Das Einverständnis der Besitzer*innen vorausgesetzt. In der Öffentlichkeit darf man nur an besonders dafür ausgewiesenen Feuerstellen offene Feuer entfachen. Informiere dich vorher!
Wer gerne mit Holz hantiert, kann es mal mit einem Hobokocher versuchen: Der Hobokocher ist ein kleiner, transportabler Ofen, der mittels des Kamineffekts funktioniert und als Feuer- und Kochstelle eingesetzt wird. Diese Geräte wurden nach den Hobos, nordamerikanischen Wanderarbeitern, vor allem während der großen Depression, benannt. Bei Globetrotter findest du beispielsweise das Modell »Bushbox«.